Selbst wenn dein Tier keine große Abneigung gegen Medikamente hat – das eigentliche Schlucken ist oft die größte Herausforderung. Mit ein paar Tricks kannst du deinem Vierbeiner helfen, Tabletten, Kapseln oder Flüssigkeiten leichter zu nehmen.
Tabletten und Kapseln geben
1. Nicht einfach zerkleinern
Frag immer zuerst deine Tierärztin oder deinen Tierarzt, bevor du Tabletten zerdrückst oder Kapseln öffnest. Bei magensaftresistenten, beschichteten oder lang wirkenden Präparaten kann das dazu führen, dass der Wirkstoff nicht richtig wirkt, unangenehm schmeckt oder sogar Nebenwirkungen verursacht.
2. Futter als Versteck
Viele Tabletten lassen sich gut in einer kleinen Portion Nassfutter, weichen Hundeleckerlis oder speziellen „Pill Pockets“ verstecken. Forme daraus einen kleinen „Futterball“ – am besten so groß, dass er in einem Happs weg ist.
3. Der 1-2-3(4-5)-Trick
Für besonders misstrauische Kandidaten: Bereite 3 bis 5 Leckerli-Bällchen vor, einer davon mit Medikament. Gib erst 1–2 normale Bällchen. Während dein Tier diese noch runterschluckt, reiche schnell den Ball mit der Tablette – und direkt danach wieder einen „sicheren“ Bällchen-Chaser. Die schnelle Abfolge weckt Gier statt Misstrauen.
4. Spezielle Leckerlis
Es gibt Leckerlis mit eingebauter Tasche, die Geruch und Geschmack des Medikaments gut überdecken. Die sind meist gesünder als Käse oder Wurst und lassen sich einfach formen.
5. Die klassische Handtechnik
Falls Futtertricks nicht funktionieren:
- Kopf leicht nach hinten neigen – viele Tiere öffnen dabei automatisch etwas den Mund.
- Unterkiefer vorsichtig öffnen, Tablette ganz hinten auf die Zunge legen.
- Maul schließen und sanft zuhalten, bis geschluckt wird (Nasenlecken ist ein gutes Zeichen).
- Falls nötig: leicht den Hals massieren oder sanft auf die Nase pusten.
Gib danach einen kleinen Snack oder Wasser, um zu verhindern, dass die Tablette in der Speiseröhre stecken bleibt.
Flüssige Medikamente verabreichen
- Kopf leicht anheben, Spritze oder Tropfer in den Backentasche seitlich einführen.
- Flüssigkeit langsam eingeben, damit nichts herausläuft oder verschluckt wird.
- Falls große Menge nötig: in Etappen geben, um Husten zu vermeiden.
- Auch hier helfen Nasenpusten oder Halsmassieren beim Schlucken.
- Übermäßiges Speicheln ist oft nur eine Reaktion auf den Geschmack – kein Grund zur Panik.
Allgemeine Tipps
- Immer nach Anleitung geben – Dosis, Häufigkeit und Dauer beachten.
- Nicht vorzeitig absetzen, auch wenn es deinem Tier besser geht.
- Bei Problemen oder wenn dein Tier die Einnahme komplett verweigert: Praxis kontaktieren – oft gibt es Alternativen (z. B. andere Darreichungsformen, Geschmacksmaskierung).
Fazit: Mit ein bisschen Planung, den richtigen Leckerlis und Tricks wie dem 1-2-3(4-5)-Trick wird die Medikamentengabe deutlich entspannter – für dich und dein Tier. Und wenn gar nichts geht, weiß dein Rex-Team, wie’s klappt.